Fußchirurgie Hallux valgus
Die Abweichung der Großzehe, der sogenannte Hallux valgus, ist eine der häufigsten Fehlstellungen im Vorfußbereich.
Zur Behandlung dieser Deformität stehen dem Orthopäden bzw. Chirurgen heutzutage eine Vielzahl von Methoden zur Verfügung, seien es konservative Therapiemöglichkeiten oder auch insgesamt weit über hundert verschiedene Operationstechniken.
Zur Korrektur der Fehlstellung ist es meist notwendig, den 1. Mittelfußknochen umzustellen.
Bei der Chevron-Osteotomie wird dabei das Ende des Mittelfußknochen V-förmig durchtrennt und verschoben. Mit einer Spezialschraube, die im Knochen versenkt wird und nicht entfernt werden muss, erfolgt dann die Fixation. Der überstehende Knochen wird anschließend geglättet. Diese Art der Operation eignet sich bei milden Formen der Fehlstellung.
Bei der sogenannten Scarf-Osteotomie hingegen wird der 1. Mittelfußknochen im Schaftbereich Z-förmig durchtrennt und dann verschoben. Die Fixation erfolgt mittels zweier Schrauben aus Titan. Die Knochenüberstände werden auch hier geglättet. Die Scarf-Osteotomie wird bei mitteschwerden Fehlstellungen angewandt.
In der Regel wird bei Hallux valgus Operationen auch ein sogenanntes Weichteil-Release, also eine Freigabe an der Gelenkkapsel und ansetzenden Muskeln durchgeführt. Dies erfolgt einerseits, um ein Wiederauftreten der Fehlstellung zu verhindern und andererseits, um eine regelrechte Korrektur der Zehe zu erreichen.
Auch die postoperative Behandlung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie des Hallux valgus. Oft muss die Großzehe über mehrere Tage bis Wochen in einem redressierenden Verband gehalten werden. Andererseits darf eine übermäßige Immobilisation einer raschen Rehabilitation nicht im Wege stehen. Hierzu ist in unterschiedlichem Maße eine frühe krankengymnastische Behandlung notwendig, um die Funktion und Beweglichkeit des gesamten Vorfußes rasch wieder herzustellen.
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